RÜCKBLICK AUF UNSEREN 2. DIALEKTNACHMITTAG:
Mardorfer Mundart in ihrer ganzen Bandbreite
Gedichte, Lieder und berührende Geschichten in der Mardorfer Mundart – was die Mitglieder der Dialektgruppe des Arbeitskreises Dorfgeschichte Mardorf am Sonntag, 16. November im vollbesetzen Bürgerhaus darboten, war an Unterhaltsamkeit und Vielseitigkeit kaum zu überbieten. Man hatte ein ansprechendes Programm zusammengestellt, das die ganze Bandbreite und Ausdruckskraft des Dialektes vermittelte.
Gleich zu Beginn zeigte Clemens Pietzonka mit seinen Adaptionen der Goethe-Gedichte „Der Erlkönig“ und „Der Zauberlehrling“, wie wortgewaltig und ausdrucksstark Mundart sein kann. Bei dem Lied „RMV“ wurde das Publikum einbezogen und zum Mitsingen aufgefordert – eine augenzwinkernde Ballade über die Fahrten im öffentlichen Nahverkehr, bei denen es viel zu sehen gibt: „wail de Bus feert hennerim: Ewwertshause, Schweesberg, Rerrekimm“. Der eigens zusammengestellte kleine „Plattschwätz-Chor“ (Maria Heuser, Maria Kräling, Rudi Schick, Bernd Mann und Bettina Hofmann) brachte weitere Lieder zu Gehör, darunter „Wuu dos Josobje obbgeblewwe es“, „Naues voo de Ewwertshäuser“ und „Hommage oo dii Rerrekimmer“. Außerdem gab es bekannte „Moaderfer Sprich“.
Dass die zahlreichen musikalischen Beiträge mitreißend dargeboten werden konnten, war der kongenialen musikalischen Begleitung durch Martin Gockel zu verdanken, der wechselweise Akkordeon und Klavier gekonnt einsetzte und somit für Stimmung sorgte.
Loriot- und Heinz Erhard-Gedichte sind die Spezialität von Bernd Mann, der diese mit Witz in Mundart vortrug, darunter „Dii schlaue Katz“ und „De Berg“.
Eine pointenreiche Geschichte über den „Debbegugger“, eine fiktive charmante und etwas eigenwillige (Mardorfer!) Figur aus der Feder von Clemens Pietzonka, brachte das Publikum häufig zum Lachen. Etwas nachdenklicher und poetischer hingegen war seine Geschichte „Wos vom Muu“, der auf die Welt im Allgemeinen und auf Mardorf im Besonderen hinabsieht und sich – natürlich in Mundart! – seine Gedanken über die Menschen macht.
Erste Vorsitzende Rita Hörl-Eberl ließ mithilfe einer Power-Point-Präsentation die zahlreichen Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr Revue passieren. Ferner dankte sie allen Beteiligten, darunter auch Werner Eismann (Tontechnik) und Anna Schick (Bewirtung).
Hajo Kaiser, der in gewohnt charmanter Manier durch das umfangreiche Programm führte, stellte vor der Kaffeepause das von der Dialektgruppe entwickelte Memo-Spiel vor, das im Anschluss an die Veranstaltung zum Verkauf stand. Mit zahlreichen Begriffen – jeweils einmal in Mundart und einmal in Standardsprache sowie schönen Illustrationen von Inge Eismann, könne man sein Gedächtnis trainieren und nebenbei die heimische Mundart pflegen.
Mit dem „Plattschwätz-Song“ – mit Verve dargeboten von Clemens Pietzonka, Bettina Hofmann, Bernd Mann und Martin Gockel - wurden die ZuhörerInnen nach einem fulminanten Nachmittag mit einem echten Ohrwurm verabschiedet.
Unser Puzzle ist im Verkauf!



